Kernthema

Die Gemeinwohl-Ökonomie etabliert ein ethisches Wirtschaftsmodell. Sie möchte den Wertewiderspruch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft auflösen. Die Kernwerte sind: Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz & Mitentscheidung

Gemeinwohlökonomie - Hintergründe

Ihren Ausgang nahm die Gemeinwohl-Ökonomie 2010 in Wien und gewann von hier aus AnhängerInnen in der ganzen Welt. Heute umfasst die Bewegung weltweit 11.000 UnterstützerInnen, rund 5.000 Mitglieder in über 170 Regionalgruppen, über 1000 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen in 35 Ländern. Sie alle verbreiten die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie, setzen sie um und entwickeln sie weiter.

Impulsgeber der Bewegung ist Christian Felber.

Verbreitung in Ländern wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, USA, Philippinen, Mexiko, Marokko, Südamerika (fast alle Staaten) und viele mehr...

Unterstützer der Bewegung sind Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen, WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen.

Die Gemeinwohl-Ökonomie etabliert ein ethisches Wirtschaftsmodell. Sie möchte den Wertewiderspruch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft auflösen. Das Wohl von Mensch und Umwelt wird in der Gemeinwohlökonomie zum obersten Ziel des Wirtschaftens gesetzt.

Dafür stellt die Gemeinwohlökonomie die Beziehung zwischen Geld (=Tauschwert) und Gütern (=Nutzwert) richtig. Denn Geld war ursprünglich der Tauschwert für Nutzwerte (Kleidung, Nahrung, etc.) und deshalb eine sinnvolle Lösung für den Tauschhandel der lebensnotwendigen Nutzwerte. Heute ist der Tauschwert „Geld“ DER Wert um den sich alles dreht. Für die meisten ist Geld zu bekommen der Zweck ihres Handelns.

Die „freie Wirtschaft“ ist nicht frei, sie ist ausgelegt auf Gewinnmaximierung und Konkurrenzkampf. Das sieht man u.a. an der unterschiedlichen Wertigkeit von Arbeit, insbesondere in Arbeitsumfeldern die mit Geld zu tun haben im Vergleich zu Berufen, die körperliche Arbeit mit sich bringen.

Das Bewusstsein der Gesellschaft wandelt sich immer mehr im Blick auf den Mehrwert, den eine Arbeitsleistung mit sich bringt. Ziel der Wirtschaft (oder „des Wirtschaftens“) ist die Befriedigung der elementaren Bedürfnisse des Menschen. Sind diese befriedigt ist dies Wohlstand. Selbstwahrnehmung und Bewusstsein machen uns klar, wann dieser Zustand erreicht ist. Dieser Zustand bei möglichst allen Menschen nennt sich „Wohl aller“ oder „Gemeinwohl“.

Durch unbewusstes Denken und Handeln und die von Kleinkind an gelernten systemrelevanten Verhaltensweisen zu Konsum und Wirtschaft verhindern in vielen Fällen ein bewusstes Wahrnehmen von Wohlstand, Zufriedenheit und Dankbarkeit für alles was wir Menschen bereits besitzen. Stattdessen wird der Mensch geprägt immer höher und weiter zu streben, einen erfüllten Wunsch durch einen noch größeren zu ersetzen und Menschen als Mittel zum Zweck und nicht als wertvoll und bereichernd für das eigene Leben zu empfinden.

Die GWÖ strebt die Rückkehr der Wirtschaft zu den gesellschaftlich Werten, wie Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz & Mitbestimmung an. Geld ist dadurch wieder Mittel zum Zweck und nicht der Zweck selbst.

Das Instrument der GWÖ für Unternehmen ist die Gemeinwohl Bilanz, ähnlich wie der ökologische Fußabdruck des Menschen, allerdings sehr viel genauer. Sie ist bewusst keine finanzielle Bilanz, sondern an Gemeinwohlthemen orientiert. Sie ergänzt die finanzielle Bilanz, da das nachhaltige wirtschaften und entwickeln eines Unternehmens auch in finanziellen Themen unerlässlich ist!

Sie ist mittlerweile ein anerkanntes Instrument zur Darstellung der CSR eines Unternehmens und wird auch auf die aktuellen Anforderungen der CSRD Richtlinie umgesetzt.

Die Gemeinwohlmatrix besteht aus 20 Feldern. Dabei werden die vier Werteebenen Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz & Mitentscheidung betrachtet. Sie werden dabei in Bezug zu verschiedenen Stakeholdern gesetzt. Diese sind LieferantInnen, EigentümerInnen & FinanzpartnerInnen, Mitarbeitende, KundInnen & Mitunternehmen und das gesellschaftliche Umfeld. Diese Matrix stellt in einem Überblick dar, wie eine Organisation oder Unternehmen sich in den jeweiligen Bezugsfeldern verhält. Dieses Verhalten wird in der Gemeinwohlbilanz erarbeitet und transparent erläutert.

Die Bilanz umfasst einen Fragenkatalog zu jedem Matrixfeld, der mit Hilfe eines Arbeitsbuches beantwortet wird. Der Prozess hin zur Gemeinwohlbilanzierung eines Unternehmens kann gemeinsam mit anderen Unternehmen in einer Peer-Group oder auch allein durchgeführt werden. Begleitet wird der Prozess durch geschulte Gemeinwohlberater und abschließend durch akkreditierte Auditoren bewertet.

Die Gemeinwohlbilanz wird nach erfolgreicher Zertifizierung veröffentlicht und ist für alle einsehbar. Dies soll die Transparenz ermöglichen, sodass KundInnen, GeschäftspartnerInnen, usw. sich ein Bild vom Handeln und Wirken eines Unternehmes machen können.

GWÖ Matrix 5.0

GWÖ Bilanz

GWÖ Berichte aller zertifizierten Unternehmen
 

 

Gemeinwohlbewegung International:
https://www.ecogood.org/

Gemeinwohlbewegung Deutschland:
https://germany.ecogood.org/

Gemeinwohlbewegung Bayern:
https://bayern.ecogood.org/

Regionalgruppe der GWÖ in Augsburg:
https://bayern.ecogood.org/augsburg/

Unsere Gemeinwohl Bilanz

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